Nach den beiden Artikeln zu den günstigen Smartphones bis 200,- Euro und zu den Mittelklasse-Modellen gibt’s jetzt natürlich auch noch die Kauf-Tipps aus dem High End-Bereich. Auch hier gibt es unglaublich viele auf dem Markt, von verschiedenen Herstellern und mit unterschiedlichen Betriebssystemen. Heute geht’s also um die Oberklasse der Smartphones.

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Auch hier gilt der Hinweis: Eine solche Auflistung ist immer ein Stück weit objektiv und kann wohl auch nie vollständig sein. Solltet ihr also ein Smartphone in diesem Artikel vermissen, dann ab damit in die Kommentare. Die hier angegebenen Preise sind ohne Gewähr, Stand 11. Dezember 2014 – sie können sich aber täglich ändern.

Die Edelstücke aus Cupertino – iPhone 6 und iPhone 6 Plus

Wenn man über High End-Smartphones redet, dann kommt man an Apple nicht vorbei. Das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus gehören ohne Zweifel zum Besten, was das Jahr 2014 in Sachen Smartphones zu bieten hat. Apple hat mit den beiden neuen iPhone-Modellen einen mutigen Schritt gewagt und sie deutlich größer gemacht als die Vorgänger – mit Erfolg, wie es bislang scheint. 4,7 Zoll misst das Retina-Display des iPhone 6 in der Diagonalen, das iPhone 6 Plus ist mit 5,5 Zoll großem Display noch einmal deutlich größer. Die Kombination aus A8 Prozessor und M8 Motion Coprozessor, der die Daten der Bewegungssensoren des iPhone erfasst macht die Apple-Smartphones zu leistungs- und akkustarken Rechenmaschinen.


So ganz über jede Kritik erhaben ist das iPhone 6 und sein großer Bruder, das iPhone 6 Plus, nicht mehr. Vor allem der Preis, den Apple für die neuen Modelle ansetzt, wird kritisch gesehen: Mit 699,- Euro ist das günstigste iPhone-Modell (iPhone 6 mit 16 GB Speicher, nicht erweiterbar) teurer als alle anderen Smartphones, die in diesem Artikel erwähnt werden – und anders als andere Smartphones sind iPhones eben auch sehr preisstabil. Das allerdings hat auch den Vorteil, dass man sie auch entsprechend gut gebraucht wieder verkaufen kann. Dennoch: Das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus sind ganz heiße Anwärter auf den Titel „Smartphone des Jahres“.

Die Qual der Wahl – Samsung Galaxy Alpha, Galaxy S5 und Galaxy Note 4

Kein anderer Hersteller hat im Jahr 2014 so viele Smartphones im High End-Bereich auf den Markt gebracht wie Samsung. Die Koreaner sind ja ohnehin bekannt dafür, ein Gerät für jeden Anspruch zu haben, auch wenn sich die einzelnen Modelle oftmals kaum unterscheiden. Bei den Top-Modellen in diesem Jahr ist das aber etwas anders, denn jedes von ihnen hat seine eigene Besonderheit und damit auch eine Daseinsberechtigung. Schon ein Klassiker ist die Galaxy S-Reihe, die mit dem Samsung Galaxy S5 in die fünfte Auflage geht. Ähnlich wie die neuen iPhones hat auch das SGS5 einen Fingerabdruck-Sensor sowie einen Pulsmesser, den das iPhone so nicht hat. Außerdem verbaut Samsung einen Quadcore-Prozessor, eine 16 MP Kamera und ein LTE-Modul. Der interne Speicher ist erweiterbar um bis zu 128 GB. Auch wenn es oft dafür kritisiert wurde: Die ein wenig an ein Pflaster erinnernde Rückseite sorgt dafür, dass das Galaxy S5 verdammt gut in der Hand liegt und nicht rutscht. Preislich geht’s aktuell ab rund 460,- Euro los.

Als Nischenprodukt gestartet ist auch die Note-Familie inzwischen zu einem Phablet-Klassiker geworden. Mit dem Samsung Galaxy Note 4 ist wie der Name schon sagt bereits das vierte Modell erschienen. Auch hier ist technisch natürlich alles auf dem neuesten Stand. Die Besonderheit beim Note 4 ist – wie auch schon bei den Vorgängern – der S Pen genannte Eingabestift. Der Preis für das Samsung Galaxy Note 4 liegt derzeit bei ca. 660,- Euro.

Eine interessante Alternative zum Galaxy S5 ist das Samsung Galaxy Alpha. Es ist mit seinem 4,7 Zoll Display etwas kleiner, somit auch handlicher. Es verfügt über einen Metallrahmen und dürfte daher vor allem diejenigen interessieren, die das Galaxy S5 gerne als Plastik-Bomber kritisiert haben. Es verfügt ebenso wie das SGS5 über einen Pulsmesser und einen Fingerabdruck-Sensor. Ein paar Abstriche muss man allerdings auch machen: Das Galaxy Alpha ist nicht wasserdicht und hat keinen erweiterbaren Speicher mehr, dafür ist der interne Speicher mit 32 GB etwas größer. Es gilt als direkter Konkurrent zum iPhone 6 und hat durchaus Ähnlichkeiten mit dem Apple-Smartphone. Mit Straßenpreisen ab rund 460,- Euro ist es jedoch deutlich günstiger. Das Galaxy Alpha ist das Samsung-Smartphone für diejenigen, die Wert auf ein gutes Design legen.

Alternative Windows Phone – Lumia 930

Auch Windows Phones gibt’s im High End Bereich, das aktuellste davon ist das Lumia 930 von Microsoft. Mit seinem Quadcore-Prozessor, 5 Zoll ClearBlack-Display mit Full HD Auflösung und der 20 MP Kamera kann es durchaus mit den anderen Top-Modellen mithalten. Dabei gehört es zu den günstigsten Vertretern im High End-Segment, es ist ab ca. 400,- Euro erhältlich. Es läuft mit Windows Phone 8.1 und kann kabellos geladen werden. Es glänzt mit guter Akkulaufzeit, einer hervorragenden Kamera und seiner Wertigkeit. Kleines Manko: Es ist mit 167 Gramm nicht gerade ein Leichtgewicht. Außerdem hat es unter anderem die Karten App HERE Maps bereits vorinstalliert und bekommt von Microsoft natürlich ein Office Paket spendiert. Auf jeden Fall ist das Windows Phone eine überaus interessante Alternative, vorausgesetzt, man kann sich mit dem Betriebssystem anfreunden.

Das Smartphone fürs Auge – HTC One M8

Das HTC One M8 gehört ohne Zweifel zu den schicksten und schönsten Smartphones des Jahres und glänzt vor allem durch seine Design-Sprache und das Aluminium-Gehäuse – aber nicht nur, denn auch unter der Haube hat das taiwanesische Spitzen-Modell einiges zu bieten. Es überzeugt durch gute Performance und die gut gestaltete HTC Sense Nutzeroberfläche. Es ist dank HTCs Materialwahl eines der hochwertigsten Smartphones des Jahres und steht in dieser Hinsicht mindestens mit den beiden neuen iPhone-Modellen auf einer Stufe. Kritisiert wurde hin und wieder die Kamera, bei der HTC mit der Ultrapixel-Technologie neue und andere Wege geht als andere Hersteller. Allerdings kann ich über die Bildqualität der Fotos, die ich mit meinem HTC One M8 mache nicht meckern. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, der kann gerne einen Blick riskieren und findet hier entsprechende Aufnahmen. Noch während der Präsentation des HTC-Flaggschiffs war für mich klar: Das wird mein nächstes Smartphone. Und seit ich es im April in Empfang genommen habe, habe ich diese Entscheidung keine Sekunde bereut. Ab ca. 500,- Euro ist man derzeit beim HTC One M8 dabei.

Die Arbeitstiere – Nexus 6 und Moto X 2nd Generation

Es mag auf den ersten Blick etwas verwirrend sein, dass ich das Nexus 6 und das Moto X der zweiten Generation hier in einem Atemzug nenne. Bei genauerem Hinsehen ist es aber gar nicht so abwegig, denn immerhin stammen beide Smartphones von Motorola und das Nexus 6 wird oft als größerer Ableger der Moto X (2014) bezeichnet. Und das nicht zu unrecht, eine gewisse Ähnlichkeit in der Ausstattung kann man durchaus erkennen. Der markanteste Unterschied der beiden Geräte ist das Aussehen. Das Nexus 6 ist deutlich größer, das Moto X kann mit Hilfe des Moto Maker aber optisch individuell gestaltet werden. Im Nexus 6 steckt noch etwas leistungsstärkere Hardware (Prozessor, Arbeitsspeicher, Grafik-Chip, interner Speicher). Im Alltag sollte sich das aber kaum bemerkbar machen bzw. nicht auffallen, da beide Handys mit Top-Hardware ausgestattet sind.

Die beiden Kriterien, über die man eine Entscheidung entweder fürs Nexus 6 oder fürs Motorola Moto X fällen wird sind daher die Größe und der Preis. Denn echte Arbeitstiere sind sie beide. Das Moto X kommt mit einem 5,2 Zoll großen Full HD-Display, das Nexus 6 hat ein Display mit 5,96 Zoll Diagonale und einer 2k-Auflösung (doppelte HD-Auflösung, 1.440 x 2.560 Pixel). Und dieser Unterschied in der Display-Größe macht sich natürlich auch in der Gesamtgröße bemerkbar, hier stehen 140,8 x 72,4 x 10 Millimeter beim Moto X den 159,3 x 83 x 10,1 Millimetern den Nexus 6 gegenüber. Außerdem ist das Nexus 6 40 Gramm schwerer als das Moto X. Preislich ist das Moto X etwas günstiger, die 16 GB-Variante gibt’s ab ca. 500,- Euro, für 32 GB Speicher muss man 550,- Euro auf den Tisch legen. Das Nexus 6 gibt es mit 32 GB Speicher für 649,- Euro und für mit 64 GB Speicher für stolze 699,- Euro – damit ist es ähnlich teuer wie das iPhone 6 – allerdings das Modell mit nur 16 GB Speicher.

Das Große und das Kleine – Sony Xperia Z3 und Sony Xperia Z3 Compact

Sony ist der einzige Hersteller, der dem Flaggschiff-Modell einen kleinen Bruder zur Seite stellt, der von der Ausstattung her ebenfalls im High End-Bereich angesiedelt ist. Das war schon beim Xperia Z1 und Xperia Z1 Compact so und es ist auch beim Sony Xperia Z3 und beim Xperia Z3 Compact der Fall. Ein paar kleine Unterschiede gibt es zwischen den beiden Modellen, am auffälligsten ist natürlich der Größenunterschied. 4,6 Zoll misst das Display des Sony Xperia Z3 Compact in der Diagonalen, seine Maße sind 127,3 x 64,9 x 8,6 Millimeter. 5,2 Zoll sind es beim Display des Xperia Z3, es misst 146,5 x 72 x 7,3 Millimeter. Das Sony Xperia Z3 verfügt über eine etwas höhere Auflösung, die jedoch im Alltag und ohne direkten Vergleich nicht auffällt.

Außerdem verbaut Sony zwei verschiedene Prozessoren, allerdings beides Vierkerner mit 2,5 GHz Taktfrequenz und beide vom gleichen Hersteller. Das Xperia Z3 hat allerdings 3 GB Arbeitsspeicher, während das Sony Xperia Z3 Compact „nur“ über 2 GB Arbeitsspeicher verfügt. Ausreichend ist das dennoch, um locker in der High End-Klasse mitzuspielen. Ansonsten ist lediglich der Akku des Xperia Z3 etwas stärker, was auch durch das größere Display nötig und generell durch die Größe eben auch möglich ist. Auch hier sind – wie beim Nexus 6 und beim Moto X vor allem die Kriterien Größe und Preis für potentielle Käufer entscheidend. Das Sony Xperia Z3 Compact ist ab ca. 440,- Euro zu haben, das Sony Xperia Z3 für rund 530,- Euro.

Das Günstige – LG G3

Unter den High End-Geräten ist das LG G3 eines der günstigsten, es erhebt aber dennoch zu Recht Ansprüche auf den Smartphone-Thron 2014. Denn hier stimmt einfach alles: Erstklassige Performance, ein hochauflösendes Display (vierfache HD-Auflösung), eine solide Akkulaufzeit, eine sehr gute Kamera mit Laser-Autofokus und ein Preis von aktuell rund 370,- Euro für das Modell mit 16 GB Speicher, für die 32 GB-Version muss man mit 440,- Euro ein wenig mehr auf den Tisch legen. Und trotz dieses günstigen Preises ist das LG G3 eines der besten Smartphones des Jahres. Damit dürfte das LG G3 in der High End-Klasse das Smartphone mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis sein – und eine absolute Kauf-Empfehlung.

Das Extra-Große – Huawei Ascend Mate 7

Lange Zeit war Huawei vor allem für günstige Einsteiger-Smartphones bekannt, doch diese Zeiten sind vorbei – nicht erst mit dem Huawei Ascend Mate 7. Optisch irgendwo zwischen dem HTC One M8 und dem iPhone 6 Plus angesiedelt muss es sich auch in Sachen Ausstattung nicht vor den großen Namen verstecken. Schnelles LTE Cat. 6, Achtkernprozessor, 6 Zoll Full HD-Display, Fingerabdruck-Sensor und ein 4.100 mAh starker Akku – allein diese Eckdaten machen neugierig. Gepaart mit dem schicken Äußeren ist das Ascend Mate 7 definitiv einen Blick wert, wenn man ein großen Smartphone bzw. Phablet sucht. Mit einem Preis ab rund 475,- Euro ist das High End-Phablet kein Schnäppchen mehr, aber dennoch günstiger als vergleichbare Geräte.

Der Rebell – OnePlus One

Das OnePlus One nimmt eine gewisse Sonderstellung ein. Und das nicht nur, weil es doch eher ein Nerd-Smartphone ist, sondern auch, weil man es regulär im Handel gar nicht kaufen kann. Zumindest war das bis vor Kurzem so, nur wer eine Einladung hatte, durfte sich dieses Smartphone auch zulegen. Eine seltsame Verkaufspolitik, zugegeben. Aber eine, die funktioniert hat, denn so riss der Hype um das außergewöhnliche Smartphone nie wirklich ab. Für kurze Zeit kann man es jetzt ganz regulär im Shop von OnePlus kaufen, es soll dann noch vor Weihnachten ausgeliefert werden. Was aber ist denn nun das Besondere an diesem Smartphone. Nun ja, es ist in erster Linie das Betriebssystem.

Zwar läuft auf dem OnePlus One Googles mobiles Betriebssystem Android, allerdings in Form eines sogenannten Custom ROMs: CyanogenMod ist ein alternatives Betriebssystem, basierend auf Android, aber noch stärker anpassbar. Die technische Ausstattung ist absolut auf der Höhe der Zeit – Quadcore-Prozessor, satte 3 GB Arbeitsspeicher, 13 MP Kamera hinten, 5 MP Kamera vorn, wahlweise 16 oder 64 GB interner Speicher5,5 Zoll großes Full HD-Display. Interessant ist das Smartphone vor allem wegen seines Preises, die 16 GB-Variante ist schon für schlanke 269,- Euro zu haben, in diesem Fall lohnt es sich aber für die 64 GB ein paar Euros draufzulegen. 299,- Euro für 64 GB und damit das vierfache an Speicher ist immer noch ein Top-Preis.

Fazit: Große Auswahl unter den Spitzen-Modellen

Auch im High End-Bereich gibt es eine sehr große Auswahl an tollen Smartphones. Und es ist schön zu sehen, dass man auch Top-Hardware inzwischen zu einem vergleichsweise kleinen Preis bekommen kann – siehe LG G3 und OnePlus One. Allerdings haben auch die teuren Geräte – z.B. die beiden iPhones, das Nexus 6 und das Samsung Galaxy Note 4 – durchaus ihre Daseinsberechtigung. Die wichtigsten Kriterien bei der Wahl des passenden Smartphones sind im High End-Segment vor allem die Größe und letztlich auch oft der Preis. Ebenfalls kaufentscheidend: Das Betriebssystem bzw. bei den Android-Smartphones die Hersteller-Aufsätze.

Quellen: Hersteller, areamobile.de