Die größte Gefahr für die Computersicherheit sitzt heutzutage hinter dem Computer. Aufgeschreckt durch Datenskandale und große Malwareangriffe dürfte kaum ein Windowsnutzer noch einen ungeschützten Computer nutzen.

Facebook

Wie überall im Internet ist auch bei Facebook Vorsicht geboten – Viren und Trojaner verbreiten sich rasend schnell über das soziale Netzwerk. (Bild: Facebook)

Ein Virenscanner gehört zur Grundausrüstung eines jeden Windowsrechners. Wer Mac OS oder Linux benutzt, ist aufgrund der viel geringeren Bedrohungslage auch ohne Sicherheitssoftware relativ sicher. Zudem werden die Sicherheitsprogramme von Jahr zu Jahr immer besser und schützen dank Cloud-Technologie vor neuer Malware, sobald diese zum ersten Mal in den Weiten des Netzes auftaucht. Doch warum sind immer noch so viele Rechner infiziert und werden User immer häufiger Opfer von Cyberkriminalität?

Neue Bedrohungslage

Neue Gefahren im Internet gehen immer weniger von klassischen Viren aus. Häufig sind sogenannte Phishing Angriffe der Grund, warum Passwort, Account und Kreditkartendaten gestohlen werden. Mit perfekt imitierten Webseiten oder E-Mails ergaunern Kriminelle Daten und fügen den Opfern so finanziellen Schaden zu. Häufig versagen hier altbewährte Sicherheitsprogramme. Ein anderer Bereich bei dem Virenscanner nicht unbedingt helfen sind soziale Netzwerke. Nur wenige Programme bieten im Moment einen so genannten soziale Netzwerke Schutz, der z.B. auch Angriffe aus Facebook heraus erkennt.


Facebook Malware spielt mit der Neugier der Nutzer

Innerhalb von Facebook versendete Nachrichten oder Postings bewegen sich meist außerhalb des Radars der Sicherheitsprogramme. Selbst im Facebook Chat wurden schon Viren versendet. Zu unterscheiden sind im wesentlich zwei Arten von Facebook Viren; Solche, die mit der Neugier der Nutzer spielen, z.B.

  • Lol IMG_XXXX.Zip-Trojaner – gibt vor, ein lustiges Bild zu sein, ist in Wahrheit aber nur ein Trojaner in Form einer EXE-Datei.
  • Facebook Friend Request Virus – gefälschte Freundschaftsanfrage, die sich eigenständig verbreitet und das Sicherheitsprogramm deaktivieren kann.
  • Facebook Message Virus – gefälschte Nachricht von einem Freund, die in Wahrheit nur ein schädlicher Link ist.

Und solche, die eine Funktionalität für Facebook vorgaukeln:

  • Facebook Change Color Virus – gibt vor, die Farbe von Facebook zu wechseln, enthält jedoch nur einen betrügerischen Link.
  • Facebook Stalker Virus – gibt vor, eine App sein, die anzeigt wer sein Profil angeschaut hat. In Wahrheit leitet sie den Nutzer nur auf eine betrügerische Seite um.

Vorsicht ist überall geboten

Die Beispiele der Facebook-Viren zeigen, dass überall Gefahren lauern. Häufig hilft jedoch der gesunde Menschenverstand, um Gefahren zu erkennen und zu vermeiden. Ungewohnte Nachrichten von Freunden oder Postings die zu sehr mit der Neugier der Nutzer spielen sollten erst einmal kritisch beäugt werden, bevor sie wirklich geöffnet werden. Wer dazu in Kombination noch ein Sicherheitsprogramm installiert, dass auch Phishing Angriffe erkennt und auch soziale Netzwerke wie Facebook schütze, hat einen großen Schritt in Richtung Computersicherheit gemacht.

Autor: Timm Hendrich von Netzsieger