LG hat sich lange Zeit nur auf die Herstellung von Smartphones konzentriert, mit dem LG G Pad 8.3 kehren die Koreaner zurück auf die Tablet-Bühne. Ich durfte mit das Tablet genauer anschauen und habe es für euch in den letzten vier Wochen ausführlich getestet. Was ich davon halte, was das G Pad 8.3 kann und für wen es geeignet ist erfahrt ihr in diesem Testbericht.

LG G Pad 8.3

Das LG G Pad 8.3 hat sich in der Praxis bewährt. (Bild: LG)

Mit den Smartphones aus den letzten ein, zwei Jahren hat LG schon wirklich überzeugende Arbeit geleistet. Geling das auch mit dem LG G Pad 8.3? Schon auf den ersten Blick macht das Tablet einen guten Eindruck, es sieht schick aus, ist sehr gut verarbeitet und darf durchaus noch als handlich gelten. Die Rückseite ist aus gebürstetem Aluminium, was dem Tablet einen hochwertigen Eindruck verleiht, wenngleich es für Fingerabdrücke recht anfällig ist.

Brillantes Full HD Display

Das Display hat eine Diagonale von 8,3 Zoll, wie man aus dem Namen schon ableiten kann, gut 21 Zentimeter. Damit ist es von der Größe her zwischen den 7 Zoll Tablets und den 10 Zoll Tablets angesiedelt – genau das hat mir richtig gut gefallen. Das Display ist groß genug, um dem Nutzer beim Betrachten von Inhalten – Videos, Fotos, Websites, E-Books, Spiele etc. – einiges an Komfort zu bieten, trotzdem ist das Tablet auch noch handlich genug, um es mit einer Hand zu halten oder um in eine Handtasche zu passen.


Apropos Display, es verfügt über Full HD-Auflösung und kann durchaus überzeugen. Wenn man mit aller Gewalt einen Punkt sucht, über den man meckern kann, dann ist es das Display bei direkter Sonneneinstrahlung, in diesem Fall ist es fast nicht mehr lesbar, hier fehlt es einfach ein wenig an Helligkeit. Die Sache mit dem Sonnenlicht ist generell ein Schwachpunkt von Tablets und Smartphone, aber auch von vielen Laptops, daher sollte es nicht allzu schwer ins Gewicht fallen.

Ordentliche Leistung in allen Belangen

Das LG G Pad 8.3 ist zwar kein Performance-Monster, kann aber dennoch mit einer ordentlichen Leistung überzeugen. Gelegentliche – sehr kurze – Hänger beispielsweise beim Laden von Websites sind zu verkraften, ansonsten läuft alles flüssig, auch etwas aufwändigere Spiele können ohne Frust gespielt werden. Dafür sorgen der Snapdragon 600 Quadcore-Prozessor im Zusammenspiel mit 2 GB Arbeitsspeicher. Der interne Speicher von 16 GB kann mit Hilfe einer MicroSD-Karte erweitert werden. Der 4.600 mAh starke Akku bringt den Nutzer auch bei häufiger Nutzung gut über den Tag, wird das Tablet nur wenig genutzt hält es gut und gerne 5 Tage bis eine Woche.

Die Kamera an der Rückseite löst mit 5 MP auf und kann Videos in Full HD-Auflösung aufnehmen, für eine Tablet-Kamera geht das in Ordnung, denn für Schnappschüsse reicht die Kamera allemal aus. Auch eine Frontkamera für Videotelefonie beispielsweise via Skype gibt es, sie löst mit 1,3 MP auf. Außerdem beherrscht das G Pad 8.3 WLAN, Bluetooth 4.0, GPS und DLNA sowie Miracast. Auf ein Mobilfunk-Modem muss man verzichten, das dürfte aber für viele Nutzer verschmerzbar sein. Wer das Tablet auch unterwegs nutzen will, kann dafür das Smartphone als Hotspot verwenden oder muss auf einen WLAN-Hotspot zurückgreifen.

Android 4.4 und etliche Zusatzfunktionen von LG

Ab Werk ist auf dem LG G Pad 8.3 Android 4.2 installiert, ein Update auf Android 4.4 steht jedoch zur Verfügung, sodass man mit der aktuellsten Android-Version arbeiten kann. Das Besondere am G Pad 8.3 sind jedoch die Zusatzfunktionen, die LG dem Tablet – und auch seinen Smartphones – spendiert, denn die sind teilweise wirklich interessant und da dürfte auch für jeden etwas passendes dabei sein. Mir persönlich gefällt das Knock Feature (KnockOn) sehr gut, weil es die Bedienung im Alltag einfach erleichtert: Durch Zweimaliges Klopfen aufs Display wird das Tablet entsperrt, genauso einfach kann man es durch Klopfen auf den Homescreen auch wieder sperren. Auf den ersten Blick mag das wenig spektakulär klingen, aber man gewöhnt sich so schnell daran, dass man es schon bald nicht mehr missen möchte. (Ich erinnere mich an mein erstes LG-Smartphone, das dieses Feature hatte – nach zwei Wochen testen habe ich immer auf meinem eigenen Smartphone herumgeklopft, weil es das mit dem Entsperren so verinnerlicht hatte.)

Mehrere Nutzer, ein Tablet

Ebenfalls interessant ist der Multi-User-Support: Mehrere Nutzer können sich auf dem Tablet mit ihrem jeweils eigenen Account anmelden und haben dann den von ihnen eingerichteten Homescreen, die eigenen Apps, Fotos, Videos etc. Andere Nutzer haben auf diese Dinge dann keinen Zugriff. Gerade wenn man das Tablet mit der ganzen Familie nutzt ist das eine feine Sache. Ein weiters Software-Feature ist QPair, damit lässt sich das Tablet mit einem Android-Smartphone verbinden (eine entsprechende App fürs nicht-LG-Smartphones gibt’s im Google Play Store) und Inhalte vom Handy können auch auf dem Tablet genutzt werden. Weiterhin zu nennen wäre noch QSlide, das sind eine Art Mini-Anwendungen wie beispielsweise der Kalender, ein Taschenrechner oder ein Notiz-Zettel, die über eine geöffnete App gelegt werden können. Außerdem hat LG noch eine Anleitung für alle Extras mitgeliefert: Wischt man auf den ganz rechten Homescreen, erhält man eine Übersicht über alle LG-spezifischen Apps und Funktionen und kann sich mit Hilfe eines Videos erklären lassen, wie sie funktionieren und wie man sie nutzt – absolut anfänger-tauglich!

Schlagkräftiges Argument: Der Preis

Wer bislang noch nicht vom LG G Pad 8.3 überzeugt ist, der könnte es vielleicht in Anbetracht des Preises werden: Bei 299,- Euro liegt die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, die Straßenpreise liegen jedoch weit darunter. MediaMarkt hatte es kürzlich schon für 199,- Euro im Angebot, der reguläre Preis, der inzwischen wieder gilt liegt bei 239,- Euro, vergleichbar mit den Preisen, für die beispielsweise Cyberport oder Amazon das Tablet anbieten.

Damit glänzt das G Pad 8.3 auch mit einem wirklich guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Vergleichbar ist hier eigentlich nur das Nexus 7, das eine ähnliche Leistung zu einem ähnlichen Preis bietet, allerdings nur ein 7 Zoll Display hat. Andere Tablets wie beispielsweise das Huawei MediaPad M1 8.0 mögen zwar etwas günstiger sein, können damit aber nicht mit der Ausstattung und den vielen Extras in Sachen Software aufwarten. Leistungsstärkere Tablets wie beispielsweise das Samsung Galaxy Tab S 8.4 sind auch gleich deutlich teurer.

Fazit: Schickes Tablet für alle

Mich hat das LG G Pad 8.3 überzeugt, denn es ist ein echtes Allround-Talent, das jede Disziplin – Surfen, Spielen, Videos oder Fotos anschauen, Fotografieren, Dokumente bearbeiten etc. – gut meistert. Es zeigte sich im Test als zuverlässiges und ausdauerndes Tablet, das einfach Spaß macht. Lediglich für unterwegs ist es nur mit Einschränkungen geeignet, da keine SIM-Karte eingelegt werden kann. Hier könnte man sich allerdings auch mit dem Smartphone als HotSpot oder mit einem mobilen WLAN-HotSpot behelfen. Dabei kostet das G Pad 8.3 noch nicht einmal die Welt, ab rund 240,- Euro – im Angebot sogar darunter – ist es erhältlich. Nach dem ausführlichen Test des LG G Pad 8.3 muss ich sagen: Danke, LG, dass ihr es nochmal mit einem Tablet versucht habt, macht bitte weiter so.

Bewertung:

Leistung – 7
Handling – 8
Bedienung – 8
Design & Verarbeitung – 8
Kamera – 6
Display – 7
Extras – 9
Preis-Leistungs-Verhältnis – 9
persönlicher Eindruck – 8
Gesamtpunktzahl: 70/90

(Bewertung: Jedes o.g. Kriterium bekommt Punkte von 0 bis 10 → Gesamtpunktzahl, max. 90 möglich; Anhand der vergebenen Punkte kann jeder Nutzer noch selbst entscheiden, wie er diese gewichten möchte und so eine bessere Entscheidung treffen.)

Pro: Preis-Leistungs-Verhältnis, Akkulaufzeit, brillantes Display, sinnvolle Erweiterungen / Funktionen von LG, gute Verarbeitung

Contra: kein Mobilfunk-Modem, Displayhelligkeit,

Für wen geeignet? Für alle, die nach einem Allround-Tablet suchen, das nicht übermäßig teuer ist und trotzdem eine ordentliche Leistung bietet, Familien, die das Tablet überwiegend zuhause nutzen (kein Mobilfunk-Modem).

Alternativen zum getesteten Gerät: Nexus 7