Der Online-Händler Amazon hat den Mindestbestellwert für eine Lieferung ohne Versandkosten von 20,- Euro auf 29,- Euro angehoben. Wer also für unter 29,- Euro bei Amazon einkauft, für den werden 3,- Euro Versandkosten fällig. Ausnahme bleiben auch weiterhin Bücher, Hörbücher und Kalender.
Von der neuen Regelung zur den Versandkosten nicht betroffen sind Amazon Prime Mitglieder, für sie ist die Lieferung ohnehin kostenlos, dafür bezahlt man für eine Prime Mitgliedschaft auch 49,- Euro pro Jahr (inklusive Streaming bei Amazon Instant Video – einen ausführlichen Testbericht dazu gibt’s demnächst hier im Blog). Auch Marketplace-Händler, also externe Verkäufer, die ihre Produkte über Amazon verkaufen und diese selbst verschicken (also nicht über Amazon) sind von der neuen Regelung nicht betroffen, da sie ohnehin ihre Versandkosten selbst bestimmen.
Einkaufen wird komplizierter
Klingt kompliziert? Ist es irgendwie auch. Transparenter wird der Einkauf bei Amazon dadurch sicherlich nicht. Andererseits ist es auch verständlich, dass der Online-Händler den Mindestbestellwert anhebt, immerhin gab es in den letzten Monaten genug negative Schlagzeilen über die Arbeitsbedingungen in Amazons Versand-Zentren, man kann also zumindest hoffen, dass das Plus an Einnahmen, das Amazon durch die neue Regelung zukommt, auch direkt an die Mitarbeiter weitergegeben wird.
Mehr Kunden von Amazon Prime überzeugen
Außerdem drängt sich natürlich der Verdacht auf, dass Amazon durch diese Änderung des Mindestbestellwerts auch mehr Kunden für Amazon Prime gewinnen will. Wer oft beim großen Online-Kaufhaus bestellt und eben auch Produkte zu kleineren Beträgen, für den könnte sich eine Prime-Mitgliedschaft jetzt möglicherweise tatsächlich lohnen – auf jeden Fall lohnt es sich, das mal durchzurechnen.
So umgeht man die Versandkosten bei Amazon
Die Versandkosten umgehen kann man weiterhin, indem man einfach ein Buch mitbestellt – entweder, weil man es sowieso gekauft hätte oder man sucht sich eben ein besonders günstiges Buch aus, dessen Preis unter den 3,- Euro für den Versand liegt, beispielsweise Kishon für Verliebte oder 124 neue Kreuzworträtsel – zugegeben, alles keine echten Kracher, aber eben günstiger als die Versandkosten.
Mehrere Artikel zusammen versenden lassen
Wer mehrere Artikel bei Amazon bestellt sollte zukünftig noch besser darauf achten, dass man bei einzelnen Artikeln, die zusammen mindestens 29,- Euro kosten die Option „zusammengefasste Lieferung“ wählt statt „Sofort verschicken, sobald Artikel verfügbar“ – vorausgesetzt, man kann im Zweifelsfall auf alle Artikel etwas warten, falls ein Artikel nicht vorrätig ist. Wie oben schon erwähnt ist das alles recht umständlich und man muss doch einiges beachten. Auf einer Hilfe-Seite informiert Amazon darüber, wann was versandkostenfrei ist und in welchen Fällen man die Versandkosten bezahlen muss.
Quelle: Amazon, Stern.de