Auch HTC hat auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona sein neues Flaggschiff vorgestellt. Das HTC One M9 hat nicht nur dem Namen nach große Ähnlichkeit mit dem Vorgänger, sondern auch optisch. Die Taiwanesen haben an einigen Stellen optimiert und aktualisiert. Eine ausführliche Übersicht über die technischen Daten findet ihr wie gewohnt am Ende des Artikels.

HTC One M9

HTC One M9

Mit dem HTC One M7 hat HTC bereits die Fachpresse begeistert. Auch der Nachfolger, das M8, konnte überzeugen, wenngleich bei beiden Smartphones der ganz große kommerzielle Erfolg ausblieb. Beim neuen HTC One M9 regt sich nun von Seiten der Presse leise Kritik: Zu wenig Neues, zu gering die Unterschiede zum Vorgänger.

An den richtigen Stellen verbessert

So ganz unrecht haben die Kollegen da nicht. Allerdings finde ich, dass HTC an den richtigen Stellen nachgebessert hat. Zum Beispiel bei der Kamera. Statt der Ultrapixel-Kamera im M8, die oftmals kritisiert wurde, setzt man nun auf eine herkömmliche 20 MP Kamera mit BSI-Sensor und Blende f/2.2, die auch Videos in 4k aufnehmen kann. Da der verbaute Sensor größer ist als beim Vorgänger ist die Kamera nicht mehr rund, sondern eckig. Die Objektivabdeckung ist aus Saphirglas, somit kann man das Smartphone getrost auf den Tisch legen, ohne dabei Angst haben zu müssen dass das Objektiv verkratzt werden könnte. Bei der Frontkamera setzt HTC weiterhin auf die Ultrapixel-Technologie.


HTC One M9: Leistungsstärkere Hardware

Auch beim Prozessor hat HTC nachgelegt. Es kommt zwar nach wie vor ein Snapdragon 801 von Qualcomm zum Einsatz, statt vier Kerne hat er aber zweimal vier Kerne, die einmal mit 2,0 GHz und einmal mit 1,5 GHz takten. Außerdem ist es 64 bit-fähig und damit leistungsstärker. So können weniger rechenintensive Aufgaben von den schwächeren vier Kernen übernommen werden und es wird weniger Strom verbraucht. Der Arbeitsspeicher des HTC One M9 wird auf 3 GB erhöht, der interne Speicher hat eine Kapazität von 32 GB und ist um bis zu 128 GB erweiterbar.

Optik: HTC setzt auf Bewährtes

Wenig geändert hat sich wie gesagt an der Optik. Das HTC One M9 steckt wieder in einem Gehäuse, das aus einem Aluminium-Block gefräst wurde (Aluminium-Unibody-Gehäuse) und sieht damit auch wieder richtig edel aus. Lediglich die etwas seltsam anmutende Kante zwischen Gehäuse und Display wirkt irgendwie nicht ganz stimmig – aber vielleicht muss man sich einfach ein wenig daran gewöhnen.

Auch die Größe bleibt weitgehend gleich, das M9 ist minimal kürzer und schmäler, dafür auch 0,3 Millimeter dicker als der Vorgänger, was jedoch vernachlässigt werden kann. Auch das Display bleibt bei 5 Zoll Diagonale und einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixel – in meinen Augen übrigens völlig ausreichend, da man auch eine höhere Auflösung mit bloßem Auge nicht wahrnehmen würde, sie aber mehr Strom verbraucht. Trotzdem kommt ein etwas stärkerer Akku zum Einsatz, mit einer Kapazität von 2.840 mAh, der aber sicherlich nicht schadet. Der Akku ist wieder fest verbaut, was sicherlich ein Kritikpunkt ist, aber das ist in erster Linie dem Unibody-Gehäuse geschuldet.

Androdi 5.0, HTC Sense 7, Boomsound Lautsprecher

Beibehalten hat HTC auch die BoomSound Lautsprecher an der Front des Handys, die schon beim Vorgänger einen überdurchschnittlich guten Sound hatten. Das HTC One M9 kommt mit Android 5.0 Lollipop auf den Markt. Darüber legt HTC wie gewohnt die eigene Nutzeroberfläche HTC Sense, und zwar in der neuen Version 7. Neu ist dabei unter anderem, dass man Themes wählen kann, um das Farbschema den eigenen Vorlieben anzupassen. Das M9 beherrscht natürlich auch WLAN und LTE sowie Bluetooth 4.1, NFC und DLNA.

Edel, aber kaum Neues

Alles in allem hat HTC wieder einmal ein schickes Smartphone gezeigt, das technisch absolut auf der Höhe der Zeit ist und den Namen Flaggschiff verdient. Allerdings ist die ganz große Neuerung ausgeblieben. Die Veränderungen sind in erster Linie Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger. Deswegen ist das Smartphone nicht schlecht, natürlich nicht. Wer jedoch bereits ein HTC One M8 sein Eigen nennt, für den wird sich ein Umstieg kaum lohnen. Besitzer eines HTC One M7 hingegen können den Umstieg durchaus in Betracht ziehen.

Ein stolzer Preis!

Das HTC One M9 kommt am 31. März 2015, also schon ein paar Tage vor dem Samsung Galaxy S6, auf den Markt. Bei den Farben hat man die Wahl zwischen Gunmetal Grey (Dunkelgrau), Gold auf Silber und Gold auf Gold – wobei bei Gold auf Silber lediglich die Umrandung in Gold gehalten ist und sich recht nett vom Rest abhebt. Beim Preis langt HTC ähnlich wie Samsung auch ordentlich zu: 749,- Euro veranschlagt der Hersteller für das Top-Modell. Das ist also schon eine Hausnummer. Aber auch hier gilt: Wie gut, dass die Preise meist schon recht schnell sinken.

Technische Daten HTC One M9:

Display5 Zoll IPS-LCD-Display
Auflösung1.920 x 1.080 Pixel, 441 ppi Pixeldichte
BetriebssystemAndroid 5.0 Lollipop, HTC Sense 7.0
ProzessorQualcomm Snapdragon 810 Octacore-Prozessor, 4x 2 GHz, 4 x 1,5 GHz, 64 Bit
RAM3 GB
Interner Speicher32 GB
SpeicherkarteMicroSD bis 2 TB
Kamera20 Megapixel mit Saphirglaslinse, Autofokus, BSI-Sensor, f/2,2, 27,8-mm-Objektiv
Video4K (4fache HD-Auflösung)
BlitzDual-LED-Blitz
Frontkamera4 MP Ultrapixel-Kamera, BSI-Sensor, f/2,0, 26,8-mm-Objektiv, Full HD-Videoaufnahme
DatentransferWLAN, Bluetooth 4.1, NFC, DLNA, HDMI MHL 3.0, Infrarot (als TV-Fernbedienung nutzbar)
MobilfunkLTE Cat. 6, UMTS
AnschlüsseMicro-USB, Klinke
Akku2.840 mAh
Sprechzeit21,7 Stunden UMTS, Standby 402 Stunden UMTS
Maße144,6 x 69,7 x 9,61 Millimeter
Gewicht157 Gramm
Preis749,99 Euro UVP, Straßenpreise können abweichen

Quelle: HTC,