Die Keynote zur Eröffnung der Entwickler-Konferenz Google I/O 2014 war eine Riesen-Show mit jeder Menge Neuigkeiten, die Google vorgestellt hat. Für alle, die lieber Fußball geschaut haben statt sich das rund 2,5-stündige Feuerwerk an Neuheiten reinzuziehen, das Google da abgebrannt hat, haben wir hier die Zusammenfassung.

Google I/O Entwickler-Konferenz

Entwicklekonferenz Google I/O – Neuheiten von Android L bis Google Fit

Zunächst einmal gab es eine kleine Überraschung, denn Google hat Android One vorgestellt. Google will damit vor allem die potentiellen Nutzer in den Schwellenländern erreichen, die sich eben kein teures High End-Gerät leisten können. Dabei geht man ähnliche Wege wie beispielsweise Nokia mit den günstigen Einsteiger-Geräten oder dem Nokia X. Die Android One Smartphones sollen unter 100,- Dollar kosten und mit Stock Android ausgestattet sein, die Hersteller bekommen aber die Möglichkeit, Apps von Drittanbietern oder eigene Apps zu installieren, Updates fürs Betriebssystem kommen direkt von Google, sodass sie schnell ausgeliefert werden können.

Android L – größtes Update in der Android-Geschichte

Mit großer Spannung erwartet wurden Informationen zur nächsten Android-Version. Und die großen Erwartungen hat Google erfüllt. Android L – ob dies der endgültige Name ist, ist noch nicht ganz klar – wird endlich mal wieder ein großer Versionsschritt werden. Offensichtlichste Neuerung ist das überarbeitete Design. Google will für alle Geräte, mobil, Desktop und darüber hinaus, ein einheitliches Design schaffen, mit Android L fängt man an. Material Design nennt Google die neue Optik, die sich in Zukunft wohl durch alle Google-Produkte ziehen wird.

Natürlich bringt Android L auch jede Menge neue Features. Dazu zählen unter anderem überarbeitete Benachrichtigungen, die zukünftig auch auf dem Lockscreen schon zu sehen sind, Personal Unlocking zum vereinfachten Entsperren von Geräten und eine überarbeitete Ansicht der kürzlich geöffneten Apps, die für mehr Benutzerfreundlichkeit sorgen soll. Außerdem hat Google Android L in drei Punkten besonders optimiert, und zwar in Sachen Performance, Grafik und Akkulaufzeit – vor allem letzteres dürfte unter den Nutzern für Begeisterung sorgen.

Android Wear und Smartwatches – LG G Watch und Samsung Gear Live ab sofort verfügbar

Ein weiteres ganz großes Thema waren Wearables, vor allem die Smartwatches mit Android Wear. Google kündigte an, dass die LG G Watch ab dem 26. Juni 2014 im Handel erhältlich ist (leider vorerst nur in den USA) und außerdem stellte man die Samsung Gear Live vor, die ebenfalls am 26. Juni auf den Markt kommt. Die Moto 360 soll erst im Laufe des Sommers auf den Markt kommen. Google zeigte Design und Funktionsweise von Android Wear und führte unter anderem vor, wie man sich unterwegs (vor allem als Fußgänger, darauf ist dieses Feature wohl ausgelegt) mit Hilfe einer Smartwatch und Google Maps navigieren lassen kann.

Android Auto – Android kommt ins Auto

Ebenfalls erwartet wurde, dass Google etwas zum Thema Auto zeigen wird, und das hat man mit Android Auto auch getan. Android Auto bringt das mobile Betriebssystem ins Auto, mit Google Maps, Playlists, Erinnerungen aus Google Now sowie die Sprachsuche im Auto zur Verfügung. Die Anzeige erfolgt auf dem Display des Autos, gesteuert werden kann komplett per Sprache. Google hat zusammen mit 40 Partnern, unter anderem VW, Audi, Opel, Volvo und Ford die Open Automotive Alliance gegründet, noch Ende 2014 sollen erste Auto-Modelle mit Android Auto auf den Markt kommen.

Android TV – Google erobert das Wohnzimmer

Auch Android TV fand auf der Keynote der Google I/O 2014 Erwähnung. Die Software kommt sowohl auf Set-Top-Boxen als auch direkt auf Fernsehgeräten zum Einsatz und bringt Google Apps, Spiele und Medieninhalte auf den Fernseher. Auch die Google Suche ist ein zentraler Bestandteil von Android TV. Google hatte mit Google TV schon einen Versuch in diese Richtung unternommen, dem der Erfolg allerdings verwehrt blieb. Der TV-Stick Chromecast hingegen verkauft sich recht gut.

Google Fit – das Gegenstück zu Apples Healthbook

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Google auch weiter in den Fitness- und Gesundheits-Markt vorstößt, nachdem Apple mit iOS 8 entsprechende Features vorgestellt hat. Auf der I/O präsentierte der Internetriese aus Mountain View nun Google Fit. Anders als Apples Healthbook ist Google Fit keine App, sondern vielmehr eine Plattform, für die Entwickler nun ihre eigenen Apps programmieren oder bestehende Apps entsprechend anpassen können. Daten aus allen auf einem Gerät vorhandenen Fitness Apps (die eine entsprechende Schnittstelle haben) werden dann auf Google Fit zusammengefasst. Darüber hinaus strebt Google eine Zusammenarbeit mit Herstellern von Fitness-Gadgets wie Nike an, sodass diese ihre Wearables für ein Zusammenspiel mit Google Fit optimieren und anpassen.

Chromebooks und Chrome OS – besseres Zusammenspiel mit Android

Auch zum Thema Chromebooks hat sich Google geäußert. In Zukunft sollen nicht nur alle Google Produkte optisch einheitlicher werden, sondern auch das Zusammenspiel zwischen beispielsweise Chromebooks und Android-Geräten soll besser werden. Nicht nur sollen Nutzer künftig Chromebook und Smartphone in einem Aufwasch entsperren können, wenn beide Geräte miteinander gekoppelt sind, auch die beliebtesten Android Apps sollen auf Chromebooks zum Laufen gebracht werden. Außerdem können eingehende Benachrichtigungen des Smartphones auch auf dem Chromebook angezeigt werden.

Zugegeben, das war noch längst nicht alles, was Google auf der 2,5-stündigen Veranstaltung gezeigt, präsentiert und vorgestellt hat, aber die wohl wichtigsten Neuerungen dürften mit diesem Artikel abgedeckt sein. Als Fazit bleibt mir nur festzustellen, dass man bei Google sehr fleißig war und dass man für die Zukunft eine gewisse Einheit schaffen will, die alle Bereiche abdeckt. Viele der angesprochenen Projekte und Ideen wird Google nicht innerhalb der kommenden Wochen umsetzen können, sondern im Laufe eines längeren Prozesses. Auf jeden Fall darf man sehr gespannt sein, wie sich das alles weiterentwickeln wird und wo es noch hinführt.

Quelle: Google Keynote