Das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) warnt Android-Nutzer derzeit vor einer neuen Schadsoftware, die sich auf ganz perfide Art und Weise verbreitet. Laut den Cybercrime-Experten vom LKA Bayern gab es in den vergangenen Tagen zahlreiche Hinweise von betroffenen Nutzern.

Lösegeld.Trojaner

Ein Lösegeld-Trojaner sperrt das Smartphone, wenn man nicht einen bestimmten Betrag bezahlt. (Bild: LKA Bayern)

Beim Surfen im Internet sollen Nutzer von Android-Smartphones eine Meldung erhalten haben, das Handy sei mit einem Virus infiziert. Eine Lösung wurde jedoch auch sogleich präsentiert, durch einen Klick auf einen Link sollte man eine Anti-Viren-Software installieren. Das stellte sich jedoch als falsch heraus, denn statt einer Anti-Viren-Lösung wurde ein Trojaner auf dem Smartphone installiert.

Als Anti-Viren-Software getarnter Trojaner

Nachdem man die angebliche Anti-Viren-Software installiert hatte, die eigentlich ein Trojaner war, bekamen betroffene Nutzer einen Sperrbildschirm auf dem Display zu sehen, der eine angebliche Meldung von EUROPOL – European Cybercrime Center enthielt und zur Zahlung einer Strafe aufforderte weil man angeblich illegale Inhalte heruntergeladen hatte. Natürlich kommt auch diese Meldung nicht wirklich von der europäischen Polizeibehörde Europol.


Lösegeld-Trojaner erpresst Nutzer

Solche Erpressungsfälle sind nicht ganz neu, bereits vor einigen Wochen war mit Simplocker ein vergleichbarer Trojaner auf Android-Geräten aufgetaucht. Ob es sich bei der derzeit im Umlauf befindlichen Schadsoftware auch um Simplocker handelt, ist noch nicht bekannt. Für den PC gibt es derartige Lösegeld-Trojaner schon seit längerer Zeit. Unklar ist derzeit auch noch, wie genau der aktuelle Trojaner auf die Android-Smartphones gelangt bzw. was der Auslöser für die angebliche Viren-Warnung ist. Bei Simplocker war es der Besuch von bestimmten pronografischen Websites.

Vorsichtsmaßnahmen: Anti-Viren-Software installieren

Als Nutzer kann man sich gegen derartige Schadsoftware schützen, indem man folgende Punkte befolgt: Es sollte auf jedem Android-Smartphone eine Anti-Viren-Software – aber bitte eine echte, beispielsweise von Avira, avast! oder Kaspersky – installiert sein. Außerdem sollte die Installation von Apps aus unbekannten Quellen deaktiviert sein. Das ist standardmäßig so eingestellt, sollte man dies einmal geändert haben, kann man die Option wieder deaktivieren, indem man in den Einstellungen auf den Menüpunkt „Sicherheit“ geht und dort dann bei „Unbekannte Quellen“ das Häkchen entfernt. Das sind die Sicherheitsvorkehrungen, die man generell auf jedem Android-Smartphone auch gegen andere Arten von Viren und Trojanern treffen sollte.

Anzeige erstatten und Smartphone sperren lassen

Zusätzliche sollte man natürlich auch immer den Kopf benutzen. Kommt einem etwas spanisch vor, dann sollte man im Zweifelsfall eine App nicht installieren. Im Falls des aktuellen Trojaners, vor dem das LKA Bayern derzeit warnt sollte man auf keinen Fall den Link anklicken, hinter dem sich die angebliche Anti-Viren-Lösung befindet. Ist man den Cyberkriminellen bereits auf den Leim gegangen, so sollte man auf keinen Fall der Zahlungsaufforderung nachkommen und unverzüglich seinen Mobilfunk-Anbieter informieren, der das betroffene Smartphone sperren kann. Und natürlich sollte man bei der Polizei auch Anzeige erstatten – selbst wenn die Chancen, dass die Täter jemals geschnappt werden, doch eher gering sind.

Quelle: LKA Bayern