LG hat Anfang der Woche das LG G4 vorgestellt. Das neue Flaggschiff kann sich sehen lassen – im wahrsten Sinne des Wortes, denn neben jeder Menge technischer Raffinessen macht es mit seinem Lederrücken auch optisch richtig was her. Eine Übersicht über die technischen Daten gibt’s wie gewohnt am Ende des Artikels.
LG hat schon in den letzten Jahren immer viel Wert auf eine ansprechende Optik gelegt, dabei aber auch immer an den Nutzer gedacht. Auch das LG G4 sieht wieder verdammt schick aus, außerdem ist die Rückseite abgerundet, sodass es gut in der Hand liegt. Und wie gewohnt sitzen die Bedienelemente wieder an der Rückseite, wo sie mit dem Finger für jeden gut erreichbar sind.
Android 5.1, hochauflösendes Display
Das LG G4 ist außerdem eines der ersten Smartphones, das schon mit Android 5.1 Lollipop auf den Markt kommt. Das ist lobenswert, denn so hat der Nutzer nicht nur gleich die aktuellste Android-Version, sondern LG spart sich auch einmal das Update. Das Display hat eine Diagonale von 5,5 Zoll und löst mit vierfacher HD-Auflösung auf, mit 2.560 x 1.440 Pixeln. Bei dem IPS Quantum Display kommt eine Technologie zum Einsatz (die Advanced In-Cell Touch Technologie), bei der LCD und Berührungssensor eine Einheit sind, in einer Ebene vereint statt wie herkömmlich in zwei separaten Ebenen. Das soll für bessere Farbtreue und Berührungsempfindlichkeit sorgen.
Sechskern-Prozessor und viel Speicherplatz per MicroSD
Beim Prozessor geht LG eher außergewöhnliche Wege. Denn statt eines Achtkern-Prozessors, wie bei anderen High End-Modellen wie dem Samsung Galaxy S6 oder dem HTC One M9, setzt LG beim G4 auf den Snapdragon 808 mit sechs Kernen und 64 Bit-Architektur. Das muss jedoch kein Nachteil sein – ich schließe mich da dem Kollegen Denny Fischer von smartdroid.de an, dass der Prozessor des LG G4 vielleicht sogar besser funktioniert und weniger Probleme verursacht als das der etwas stärkere Snapdragon 810 tut, der in anderen aktuellen Flaggschiffen zum Einsatz kommt.
Unterstützt wird der Prozessor von 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB internem Speicher. Dieser kann auch noch erweitert werden, und zwar um bis zu 2 Terabyte (das sind rund 2.000 Gigabyte!). Das allerdings klappt bislang nur auf dem Papier, denn MicroSD-Karten mit 2 TB Speichergröße gibt es zumindest aktuell noch nicht, 128 GB ist hier momentan die größte Variante. Allerdings dürfte auch das nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, denn wenn es Smartphones gibt, die diese Kapazität packen, dann werden die Hersteller von MicroSD-Karten sicherlich bald auf diesen Zug aufspringen. Dass das LG G4 nicht so schnell schlapp macht, dafür sorgt der 3.000 mAh starke Akku, der übrigens nicht fest verbaut ist und somit im Falle eines Defekts auch ausgetauscht werden kann. Neben WLAN und schnellem LTE beherrscht das LG G4 auch Bluetooth 4.1 Low Energy, NFC und Miracast.
Kamera mit großer Blende, Laser-Autofokus und optischer Bildstabilisierung
Interessant sind auch die beiden Kameras des LG G4. Die Hauptkamera löst mit 16 MP auf, kommt mit Laser-Autofokus, optischem Bildstabilisator, Dual Tone-LED-Blitz und Blende f/1.8. Sowohl der Bildstabilisator als auch die Lichtdurchlässigkeit wurden im Vergleich zum Vorgänger verbessert, sodass auch unter schlechten Lichtverhältnissen gute Bilder entstehen sollen, die dank 3-Achsen-Stabilisierung möglichst wenig verwackelt sein sollen. Neu ist außerdem der Expert Modus. Geübten Fotografen werden so mehr Möglichkeiten zum Anpassen der Einstellungen an die Hand gegeben. Fotos können darüber hinaus auch im RAW-Modus gespeichert werden – das gab es bislang nur in (guten) Digitalkameras, noch nicht bei Smartphones. Somit werden Bilder weitgehend verlustfrei gespeichert und können entsprechend besser am PC nachbearbeitet werden. Ich bin schon riesig gespannt auf erste Test-Fotos vom LG G4, denn zumindest auf dem Papier dürfte das aktuell die beste Kamera sein, die in einem Smartphone verbaut ist. Videos nimmt die Kamera mit 4k-Auflösung (vierfache HD-Auflösung) auf.
Frontkamera per Handgeste auslösen
Die Frontkamera kommt mit 8 MP Auflösung – auch hier legt LG ordentlich vor, denn bislang sind bei High End-Smartphones 5 MP das höchste der Gefühle. Als Extra gibt’s noch die Intervall-Aufnahme, die vier Aufnahmen im Abstand von zwei Sekunden macht und so die Chance auf ein gutes bzw. perfektes Foto erhöht. Ein cooles Feature ist auch, dass die Frontkamera per Handgeste ausgelöst werden kann. Wer mit Selfie Stick fotografiert, wird das zu schätzen lernen. Aber auch wer Selfies ohne Hilfsmittel, mit dem Smartphone in der Hand macht profitiert von dieser Gestensteuerung, denn wenn man den Auslöser nicht drücken muss, kann man das Handy viel ruhiger halten.
LG hat auch die Nutzeroberfläche wieder angepasst und hier noch einige Verbesserungen integriert, die vor allem fortgeschrittenen Nutzern die Bedienung erleichtern sollen. Für weniger versierte Nutzer gibt’s mit Quick Help ein spannendes Feature, da es schnelle Hilfe bei Fragen zur Bedienung verspricht. Außerdem hat LG unter anderem mit VW zusammengearbeitet: Fahrer bestimmter Volkswagen-Modelle können mit MirrorLink die auf die Verwendung im Auto angepasste Benutzeroberfläche das G4 an das Display im Armaturenbrett übertragen. Kontakte, Navigation und Musik auf dem Smartphone werden so komplett integriert.
Viele sinnvolle Extras
Alles in allem hat LG mit dem G4 eines der interessantesten Smartphones des Jahres und ein absolut rundes Gesamtpaket geschaffen. Bei einigen Features wie beispielsweise dem super-hochauflösenden Display oder dem um bis zu 2 TB erweiterbaren Speicher stellt sich natürlich die Frage: Braucht man das? Und nein, eigentlich hätte es zum Beispiel auch eine Full HD-Auflösung getan. Aber manchmal müssen die Hersteller eben auch zeigen, was sie können, was möglich ist. Und warum sollte man auf etwas verzichten, wodurch man sich von anderen unterscheidet und obwohl man dazu in der Lage ist? Wer zum Beispiel auf das hochauflösende Display verzichten kann und will, der hat ja durchaus Alternativen und kann einfach zu einem anderen Smartphone greifen, auch von LG gibt es ja genügend andere Optionen und jetzt im Mai kommen mit dem LG Joy und dem LG Magna zwei weitere Mittelklasse-Smartphones auf den Markt. Mir gefallen aber die Extras bei LG immer recht gut, weil sie sich tatsächlich an der Nutzerfreundlichkeit und den Bedürfnissen des Nutzers orientieren.
Das LG G4 kommt im Mai 2015 in Deutschland auf den Markt. Es wird in den Farben Metallic-Gold, Metallic-Silber und Keramik-Weiß mit Kunststoff-Gehäuse sowie in Schwarz, Braun und Rot mit Lederrückseite erhältlich sein. Der Preis liegt bei 649,- Euro für die einfachere Kunststoff-Variante liegen, für das Modell mit dem schicken Lederrücken muss man 699,- Euro auf den Tisch legen – die tatsächlichen Straßenpreise dürften aber schon bald fallen. Das LG G4 kann bereits jetzt vorbestellt werden, beispielsweise bei Amazon.
Technische Daten LG G4:
Display | 5,5 Zoll IPS Quantum Display |
Auflösung | 2.560 x 1.440 Pixel (QHD-Auflösung), 538 ppi |
Betriebssystem | Android 5.1 Lollipop |
Prozessor | Snapdragon 808 Sechskern-Prozessor |
RAM | 3 GB |
Interner Speicher | 32 GB |
Speicherkarte | MicroSD bis zu 2 TB |
Kamera | 16 MP mit Laser-Autofokus, OIS, Blende f/1.8 |
Video | 4k (vierfache HD-Auflösung) |
Blitz | Dual Tone LED-Blitz |
Frontkamera | 8 MP |
Datentransfer | WLAN, Bluetooth 4.1 LE, NFC, DLNA, Miracast |
Mobilfunk | LTE, UMTS mit HSPA |
Anschlüsse | Micro-USB 2.0, Klinke |
Akku | 3.000 mAh |
Sprechzeit | 14 Stunden |
148,9 x 76,1 x 6,3 – 9,8 Millimeter | |
Gewicht | 155 Gramm |
Preis | 649,- Euro (Kunststoff) bzw. 699,- Euro (Leder), unverbindliche Preisempfehlung, Straßenpreise können abweichen |
Quellen: LG, smartdroid.de