Datenschutz ist eines der großen Themen unserer Zeit. Denn dank Internet, Smartphone und Co. sind wir alle sehr viel gläserner, als wir das noch vor einigen Jahren waren. In diesem Artikel verrate ich euch 10 Einstellungen für euer Smartphone – Android, iPhone, Windows Phone oder BlackBerry – mit denen ihr den Datenschutz und die Sicherheit verbessern könnt.

Sicherheitslücke

10 Tipps für mehr Sicherheit und Datenschutz am Smartphone. (Bild: Redaktion)

Einen ganz allgemeinen Rat gebe ich noch vorweg, und das ist der, den ich immer gebe, wenn ich zum Thema Sicherheit und Smartphone befragt werde: Mitdenken hilft! Egal was für ein Smartphone ihr habt, wenn ihr bei der Nutzung ein wenig mitdenkt und den gesunden Menschenverstand einschaltet, dann ist zum Thema Sicherheit und Datenschutz schon viel getan.

Für die folgenden 10 Tipps solltet ihr bedenken, dass manche Apps bestimmte Berechtigungen oder Einstellungen benötigen, weil sie sonst nicht oder nur eingeschränkt funktionieren. Hier muss man selbst abwägen, was einem wichtiger ist: Die Nutzung einer App oder einer Funktion innerhalb einer App oder der Datenschutz. Wie ihr die jeweiligen Einstellungen vornehmt könnt ihr der Infografik weiter unten entnehmen, die freundlicherweise von meetyoo.com zur Verfügung gestellt wurde.


Tipp 1: GPS Standortdaten deaktivieren

Über euer Smartphone kann ein vollständiges Bewegungsprofil von euch erstellt werden. Wenn man die GPS-Standortdaten deaktiviert, können diese Daten auch nicht in falsche Hände gelangen. Bei Bedarf, zum Beispiel wenn man eine Navigationssoftware nutzt, muss man diese Option jedoch aktivieren.

Tipp 2: Standortdaten für Google-Suche und Google Maps deaktivieren

Google ist ein bisschen wie Chuck Norris: Google braucht kein GPS, um den Standort von euch bzw. eurem Smartphone zu bestimmen. Denn anhand der Signalstärke der Sendemasten fürs Mobilfunk-Netz kann ein Smartphone auch ohne GPS recht genau lokalisiert werden. Und auch so lassen sich Bewegungsprofile erstellen – und daraus resultierend weiß Google zum Beispiel auch, wo ihr euch besonders gerne aufhaltet. Deaktiviert man die Standortdaten für die Google-Suche und Google Maps, kann man das unterbinden.

Tipp 3: Speicherung von Daten-Backups deaktivieren

Eigentlich ist so ein Backup – also eine Sicherungskopie – eine feine Sache. Wenn man sein Smartphone verliert oder sich ein neues anschafft, kann man mit Hilfe des Backups das neue Handy schnell und einfach wieder so einrichten wie das alte und hat auch alle Daten wie zum Beispiel Telefonnummern gleich wieder parat. Allerdings werden diese doch recht sensiblen Daten bei Android-Smartphones auf Google-Servern gespeichert, beim iPhone auf den Servern von Apple und beim Windows Phone eben bei Microsoft. Wer das nicht möchte und sein Smartphone lieber manuell sichert, der sollte das automatische Backup deaktivieren.

Tipp 4: WLAN-Funknetz deaktivieren

Auch über das WLAN-Netz kann der Aufenthaltsort bestimmt werden. Außerdem macht man sich angreifbar, vor allem, wenn man in einem offenen oder schlecht gesicherten WLAN mit dem Smartphone unterwegs ist. Für Hacker ist es ein Leichtes, sich darüber Zugriff auf ein fremdes Handy zu verschaffen. Daher sollte man WLAN nur dann aktivieren, wenn man es a) braucht und nutzt und b) sich in einem sicheren WLAN-Netz befindet. Ganz abgesehen von der besseren Sicherheit schont ein deaktiviertes WLAN auch noch den Akku.

Infografik – So passt man die Einstellungen am Smartphone an:

Tipp 5: Bluetooth deaktivieren

Bluetooth ist zwar ein Nahbereichs-Funk, der nur über relativ kurze Distanzen funktioniert, dennoch gilt hierfür das Gleiche wie auch für WLAN und GPS: Bluetooth macht das Handy anfälliger für ungewollte Zugriffe von Außen und sollte daher nur dann aktiviert werden, wenn es auch genutzt wird. Und auch in diesem Fall wird der Akku geschont, wenn man Bluetooth nicht permanent aktiv hat.

Tipp 6: Daten-Spuren im Browser löschen – Cache, Cookies, Verkauf, Passwörter

Wer im Internet unterwegs ist, der hinterlässt ganz zwangsläufig Spuren, ob man nun will oder nicht. Aber diese Spuren kann man glücklicherweise löschen, zumindest ein Stück weit. Allerdings geht das oftmals zu Lasten des Komforts, auch hier muss man also genau überlegen, was einem wichtiger ist. Wer seine Spuren im WWW verwischen möchte, der sollte den Cache (Browser-Speicher), Cookies (sorgen unter anderem für schnelleres Laden von Internet-Seiten, die man häufiger besucht), Browser-Verlauf und Passwörter regelmäßig löschen. Das tut man in den Einstellungen des Browsers, den man nutzt. Wer mehrere Browser nutzt muss also auch die Daten mehrmals löschen, in jedem Browser separat. Außerdem kann man manuell deaktivieren, dass diese Daten überhaupt gespeichert werden. Dann werden sie automatisch nach dem Schließen der Browser-App gelöscht.

Tipp 7: Apps prüfen nach Zugriff auf persönliche Daten

Viele Apps verlangen weitreichenden Zugriff auf Daten, die auf dem Smartphone gespeichert sind. Oftmals ist das für den vollen Funktionsumfang einer App notwendig, manchmal aber auch nicht. Daher sollte man vor dem Herunterladen einer Anwendung immer einen Blick auf die Berechtigungen werfen, die die App verlangt. So kann man dann entscheiden, ob man die App wirklich installieren möchte oder ob man lieber doch die Finger davon lässt. Auch die Bewertungen anderer Nutzer sind hilfreich bei dieser Entscheidung.

Tipp 8: Smartphone für den Fall eines Verlusts absichern

Es ist das Horror-Szenario schlechthin: Das Smartphone geht verloren oder wird geklaut! Um in einem solchen Fall zu verhindern, dass persönliche Daten in falsche (oder auch nur in fremde) Hände gelangen, sollte man entsprechende Vorkehrungen treffen. Dazu gehört beispielsweise das Aktivieren der Bildschirmsperre und der Passwort-Eingabe für die SIM-Karte.

Tipp 9: Verfolgung des Surfverhaltens durch Werbeanbieter deaktivieren

Werbung wird immer personalisierter. Das ist nur möglich, weil Unternehmen an entsprechende Daten von Nutzern gelangen, sei es am Handy oder am PC. Einerseits ist das eine gute Sache, weil man weniger Werbung sieht, die einen gar nicht interessiert. Andererseits ist es aus Datenschutz-Gründen aber auch eine bedenkliche Entwicklung. Wer nicht möchte, dass das eigene Surfverhalten gespeichert und analysiert und die so gesammelten Daten dann zu Werbezwecken genutzt werden, der sollte die Verfolgung des Surfverhaltens durch Werbeanbieter deaktivieren.

Tipp 10: Betriebssystem und Apps regelmäßig aktualisieren

Sicherheitslücken lassen sich bei Smartphones (und Computern) kaum vermeiden, sie wird es immer geben. Mit jeder neuen Version eines Betriebssystems werden jedoch weitere Löcher gestopft und das Handy wieder ein klein wenig sicherer – wie im aktuellen Fall bei iOS 8.1.3 für iPhone, iPad und iPod, aber auch bei Android 5.0, das derzeit auch fürs HTC One M8 verteilt wird. Allein aus Sicherheitsgründen ist es ratsam, ein Update baldmöglichst zu installieren. Gleiches gilt auch für Apps, die kleinen Programme sollten auch immer auf dem neuesten Stand sein.

Alle Bedenken in Sachen Sicherheit und Datenschutz lassen sich nicht ausräumen – wer das will, der muss gänzlich auf die Nutzung von Smartphones, Tablets und Internet verzichten. Mit diesen 10 Tipps könnt ihr die Sicherheit und den Datenschutz auf eurem Smartphone jedoch deutlich verbessern. Und natürlich gilt das auch für Tablets.

Quelle: meetyoo.de