Apple hat am 9. September 2014 nicht nur ein, sondern gleich drei neue Geräte und einen neuen Dienst vorgestellt: iPhone 6, iPhone 6 Plus, die Apple Watch und den Bezahldienst Apple Pay. Wie gewohnt war die Aufregung in den Tagen und Wochen vor der Präsentation groß gewesen, die Überraschungen jedoch weniger. Denn die Zeiten, in denen Apple Produkte und ihre Spezifikationen geheim halten konnte sind scheinbar vorbei.

iPhone 6 und iPhone 6 Plus

Das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus (Bild: Apple)

Dass ein iPhone vermutlich in zwei verschiedenen Größen kommen würde, darüber war schon lange gemunkelt worden. Auch ein Bezahldienst von Apple war in den letzten Wochen häufiger im Gespräch. Und auf eine Smartwatch aus Cupertino wartet die Tech-Welt ja eigentlich schon lange. Wir geben euch einen kurzen Überblick über die neuen Produkte, in den nächsten Tagen stellen wir die neuen iPhone, die Apple Watch und Apple Pay dann noch ausführlicher vor.

iPhone 6 und iPhone 6 Plus

Tatsächlich hat Apple wie von vielen erwartet wieder zwei iPhone-Modelle vorgestellt: Das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus. Das iPhone 6 darf wohl als Nachfolger des iPhone 5s angesehen werden, wenngleich als deutlich größerer. Denn mit 4,7 Zoll Display-Diagonale kommt Apple langsam aber sicher in die Regionen, in denen sich andere Hersteller schon lange tummeln. Die Auflösung beträgt 1.334 x 750 Pixel, das entspricht einer Pixeldichte von 325 ppi. Das iPhone 6 Plus ist sozusagen das Plus-Size-Model unter den Apple Smartphones, verfügt es doch über eine Display-Diagonale von stolzen 5,5 Zoll – ja, auch das ist bei anderen Herstellern längst Gang und Gäbe, vom 4 Zoll Display des iPhpne 5s ist es jedoch ein riesiger Sprung. Die Auflösung beträgt 1.920 x 1.080 Pixel, das entspricht einer Pixeldichte von 400 ppi.


Angetrieben werden beide neuen iPhone-Modelle von Apples A8 Chip, einem 64 bit-Prozessor, der 25 Prozent schneller sein soll als der Vorgänger. Auch der Motion Co-Prozessor, den man vom iPhone 5s bereits kennt, kommt in überarbeiteter Form wieder zum Einsatz, ebenso eine neue Grafik-Engine namens Metal. Apple verbaut an der Rückseite des iPhone 6 und des iPhone 6 Plus eine 8 MP iSight Kamera mit True Tone Flash (zwei Blitze mit verschiedenen Farbtönen) und Blende f/2.2. Außerdem hat man der Kamera einige neue Funktionen spendiert, beispielsweise Focus Pixels, wodurch der Autofokus noch schneller wird und die Kamera somit schneller auslösen kann oder Burst Selfies, womit man mehrere Selfies mit einem Klick aufnehmen kann, sozusagen eine Reihenaufnahme für die Frontkamera. Auch die Gesichtserkennung will Apple verbessert haben. Der Unterschied bei den Kameras des iPhone 6 und des iPhone 6 Plus liegt in der Bildstabilisierung: Während das iPhone 6 über eine digitale Bildstabilisierung verfügt verpasst man dem iPhone 6 Plus eine optische Bildstabilisierung. Dafür schaut aber auch die Kamera ein wenig aus dem Gehäuse heraus. Videos können beide Geräte mit 1.080 p Auflösung aufnehmen.

Apple hat außerdem den Akku wieder einmal optimiert. Beim iPhone 6 soll er für 50 Stunden Audiowiedergabe, 11 Stunden Videowiedergabe und 10 Stunden surfen via LTE ausreichen, beim iPhone 6 Plus sogar für 8 Stunden Audi, 14 Stunden Video und 12 Stunden LTE-Surfen. Schneller ist außerdem das WLAN geworden, außerdem ist LTE Cat. 4 mit an Bord, ebenso ein NFC-Chip. Ein Gerücht hat sich übrigens nicht bewahrheitet: Anders als von vielen erwartet hat keines der iPhones ein Display aus Saphirglas.

Was lange währt…: Die Apple Watch

Anders jedoch die Apple Watch: Die Smartwatch, die Apple in San Francisco präsentiert hat, ist tatsächlich mit einem Display aus dem besonders widerstandsfähigen Saphirglas ausgestattet. Es ist das erste Wearable von Apple. In drei Editionen wird es die smarte Uhr geben, als Apple Watch, Apple Watch Sport und Apple Watch Edition. Sie unterscheiden sich vor allem im Gehäuse und durch die verschiedenen Armbänder. Außerdem soll es eine Version geben die etwas kleiner und somit für kleinere bzw. dünnere Handgelenke geeignet ist – Apple denkt eben an alle. Auch die Optik der Anzeigen auf der Uhr wie beispielsweise des Zifferblatts lässt sich individuell anpassen. Neben der Uhrzeit finden sich jedoch auch Apps auf der Smartwatch. Über einen App Store können auch Apps von Drittanbietern bezogen werden. Anwendungen, die mit der Smartwatch funktionieren sind beispielsweise die Wettervorhersage, Twitter, Facebook oder Pinterest. Auch mit Siri kann man via Apple Watch sprechen.

Apple hat ein Taptic Engine genanntes Feature verbaut, das den Nutzer durch einen leichten Druck aufs Handgelenk über neue Nachrichten informiert. Außerdem gibt es ein kleines Rädchen, das Apple „The Crown“ nennt. Darüber kann man beispielsweise zum Homescreen zurückkehren oder innerhalb von Apple Maps zoomen, aber auch gespeicherte Kontakte aufrufen. Was natürlich ebenfalls nicht fehlen darf: Die Fitness-Funktionen. Neben GPS-Daten und einen Beschleunigungssensor kann die Uhr auch mit einer extra angepassten Fitness App mit Health zusammenarbeiten (zu Health bzw. iOS 8 wird es dieser Tage auch noch einen extra Artikel geben).

Bezahlen mit dem iPhone: Apple Pay

Neben neuen Produkten hat Apple auf der Keynote mit Apple Pay auch einen neuen Dienst vorgestellt. Wie der Name vermuten lässt handelt es sich dabei um einen Bezahldienst. Er soll einfach funktionieren und das Mitführen von Kreditkarten (oder bei uns EC-Karten) unnötig machen. Zum Bezahlen hält man einfach das iPhone 6, iPhone 6 Plus oder die Apple Watch an ein entsprechendes Bezahlterminal und bestätigt seine Identität mit dem Finger auf dem Touch ID Fingerabdrucksensor. Die Daten werden dann per NFC übertragen. Da der Nahbereichsfunk nur auf sehr kurze Distanzen funktioniert soll diese Bezahlmethode sehr sicher sein.

Um Apple Pay zu nutzen muss man natürlich seine Kreditkarten-Daten bei Apple angeben, sie werden dann auf dem Gerät verschlüsselt gespeichert. Das iOS-Gerät bekommt dann eine eigene Kontonummer. Beim Bezahlen wird diese Kontonummer genutzt, dazu gibt es einen individuell generierten Sicherheitscode, der statt des Sicherheitscodes auf der Rückseite der Kreditkarte genutzt wird. Verliert man das iPhone bzw. die Apple Watch, auf der die Daten gespeichert sind, kann man die Bezahlfunktion über die iCloud sperren. Außerdem benötigt man ja auch den Fingerabdruck, um zu bezahlen, es ist also quasi unmöglich, dass ein Fremder mit den Kontodaten des Nutzers einkauft. Weiterer positiver Nebeneffekt: Die Kassierer sehen weder Namen noch Kreditkartennummer des Nutzers beim Einkaufen.

Preise und Verfügbarkeit

Das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus werden ab dem 19. September 2014 bei uns in Deutschland erhältlich sein, ebenso in den USA, Großbritannien und Frankreich. Ab dem 12. September können beide Modelle vorbestellt werden. Für Österreich und die Schweiz hat Apple bislang noch keinen genauen Termin genannt. Das iPhone 6 gibt es in Gold, Silber und Spacegrau, es kostet 699,- Euro (16 GB Speicher), 799,- Euro für das 64 GB Modell und 899,- Euro für das Modell mit 128 GB Speicherkapazität. Das iPhone 6 Plus beginnt preislich bei 799,- Euro für 16 GB, 899,- für 64 GB und 999,- Euro für 128 GB Speicher. Beide iPhones werden in den Apple Stores sowie über den Apple Online Store, bei der Telekom, Vodafone, O2 und Debitel sowie bei ausgewählten Apple Premium Resellern erhältlich sein. Die Apple Watch wird – wie im Vorfeld bereits vermutet – erst im Jahr 2015 auf den Markt kommen. Details wie die genaue Größe sind derzeit auch noch gar nicht bekannt, wahrscheinlich ist man sich bei Apple selbst noch nicht ganz sicher. Die Smartwatch soll 349,- Euro kosten.

Quellen: Apple, areamobile.de, giga.de